Mutismus
Genauer ist hier die Rede vom Elektiven bzw. Selektiven Mutismus ( lat.: mutuus = stumm). Er bedeutet, dass Kinder unter bestimmten Bedingungen nicht sprechen, in anderen Situationen aber altersgerecht sprechend kommunizieren. Diese Störung ist üblicherweise mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Sozialangst, Rückzug, Empfindsamkeit oder Widerstand verbunden. Vielfach tritt die Störung beim Übergang des Kindes in den Kindergarten auf, der als erste (bedeutsame), familienfremde Lebenswelt, als bedrohlich und fremd erlebt wird (Frühmutismus).
Mutistische Kinder verharren in ihrem Schweigeverhalten und entwickeln, im Gegensatz zu schüchternen Kindern, auch keine Anpassungsstrategien, an neue kommunikationsfordernde Situationen. Erstarren in körperlichem Ausdrucksverhalten und Mimik sowie das Vermeiden auch aller Körpergeräusche wie Husten etc., sind möglich. In der Therapie soll das Kind zunächst lernen, außersprachlich mit einer „fremden“ Therapeutin in Kontakt zu treten um Vertrauen für eine langsame sprachliche Öffnung zu finden. S.a. selektivermutismus.de des Vereins „StillLeben e. V.“.
Mögliche Ursachen und Riskofaktoren von Mutismus:
- Bindungsunsicherheiten,
- Bilingualität bzw. –kulturalität
- Sprachentwicklungsstörungen(SES)
- familiäre Stress und Belastungserfahrungen
- Introvertiertes Temperament sowie
- Familiäre Vorbilder