Lese-Rechtschreib-Störungen (LRS)
In Deutschland werden die Begrifflichkeiten LRS und Legasthenie (auch Entwicklungsdyslexie/dysgraphie) synonym verwendet. Die LRS ist eine Teilleistungsstörung, d.h. das Kind hat bei normaler Intelligenz und Fähigkeiten ausschließlich in den Bereichen Lesen und/ oder Schreiben große Schwierigkeiten. Erste Auffälligkeiten für eine LRS kann es schon im Vorschulalter geben, die sich erst im Schulalter als LRS herausbilden. Es kann eine eingeschränkte phonologische Bewusstheit (z. B. beim Erlernen von Reimen oder der Lauterkennung) oder Wahrnehmungsprobleme (z. B. eine auditive Merkschwäche oder visuelle Differenzierungsschwäche) geben. Auch kann z.B. das Lesenlernen oder das Lesesinnverständnis deutlich erschwert sein. In der Schule kann es Probleme beim Abschreiben oder Diktat, mit Buchstabenvertauschungen, -auslassungen und -umstellungen geben. Auch kann die Erledigung der schriftlichen Hausaufgaben überdurchschnittlich lange dauern. Häufig finden sich Wahrnehmungsprobleme sowie Sprachentwicklungsauffälligkeiten. Auch Begleiterscheinungen wie Unaufmerksamkeit, Clownerie, motorische Unruhe, Frustration, mangelndes Selbstvertrauen, diverse Schmerzen, u.w., sind häufig. Diese Auffälligkeiten verändern sich trotz vermehrten häuslichen Übens nicht.
Mögliche Ursachen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche(LRS):
Die Ursachen einer LRS sind vielfältig, aber bis heute nicht abschließend geklärt. Bekannt sind
- genetische Ursachen, wie z.B. eine familiäre Disposition
- eine nicht altersgerechte Entwicklung der Vorläuferfähigkeiten für den Lese- und Schreiberwerb (z. B. der phonologischen Bewusstheit)
- Umweltfaktoren (z. B. häusliche Lernumgebung oder didaktische Fähigkeiten der Lehrperson)
Bei einem Verdacht auf LRS sollte immer ein Augenarzt und ein Ohrenarzt aufgesucht werden, um organische Störungen, z. B eine Sehproblematik oder Hör- und Sprachauffälligkeiten als Ursachen auszuschließen. Es wird angenommen, dass Sprachentwicklungsauffälligkeiten und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen sind.