Auditive Wahrnehmungs – und Verarbeitungsstörung (AWVS)
Sie liegt vor, wenn bei intaktem Gehör und normaler Intelligenz, zentrale Prozesse der Hörverarbeitung unzureichend sind. Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen (AVWS), auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind also Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können. Zu den auditiven Teilfunktionen gehören: Lokalisation (Richtung und Entfernung der Schallquelle), Diskrimination (Unterscheiden), Selektion (Herausfiltern) und Dichotisches Hören (beidohriges Hören). So kann es sein, dass ein Kind nicht vermag Geräusche zu filtern, zu differenzieren, o.ä. Die AVWS kann Vorläufer einer LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) sein.
Mögliche Ursachen auditiver Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörungen:
- Medizinische Faktoren, wie z.B. lang anhaltende Mittelohrentzündungen, im frühen Kindesalter,
- Frühkindliche Hirnschädigungen oder Hirnreifungsverzögerungen
- Mögliche negative Umwelteinflüsse, wie z.B. ein Unterangebot an Sprachreizen, (zu wenig kommunikative Beschäftigung mit dem Kind) als auch ein Überangebot an Reizen, (z.B. lang anhaltender Fernsehkonsum, parallele Gespräche zu Radio oder Fernsehkonsum).